Mal wieder ein dickes Hallo aus der Schweiz
Nachdem sich ein Kollege von mir ein kleines Boot gebaut hatte kam da bei mir natürlich auch das "will haben" Gefühl auf...
Etwas gekauftes kam nicht in die Tüte, deshalb ging die Suche nach einem geeigneten Bauplan los.
Wie es das Glück so wollte stiess ich auf diese Homepage: http://der-frickler.net/modellbau/boats/crackerbox
Nach kurzer Nachfrage zeigte sich "der Frickler" bereit, die Pläne für die 30cm Crackerbox mit mir zu teilen. Hier nochmals vielen Dank dafür an ihn!
Mitte Oktober hatte ich die Pläne ausgedruckt und alles benötigte Sperrholz (0.8mm für die Beplankung, 2mm für die Spanten) sowie Balsavierkant bei mir, es konnte losgehen!
Nach den Spanten kamen die Bordwände sowie der Rumpfboden an die Reihe.
Nanu, wo ist denn das Boot hin?
Nachdem der Rumpf einigermassen fein geschliffen war, schnitt ich die Spanten aus, um für die "Innereien" Platz zu schaffen.
Das geht übrigens ausgezeichnet mit einem ausgespannten Metallsägenblatt
Für den nächsten Schritt musste ich einigen Mut fassen, denn nun kam das Loch im Rumpf für die Wellendurchführung dran...
Mal als Test hingehalten wie es etwa sein sollte, angezeichnet, tief Luft geholt und mit dem Tepichmesser das Loch ausgeschnitten.
Das Stevenrohr, Motor und auch Schraube waren mittlerweile auch schon eingetroffen, deshalb gabs gleich ein Probesitzen, es passte perfekt.
Aus Alu habe ich dann noch einen Motorspant gesägt, und diesen sowie die Welle mit Epoxykleber befestigt und das Loch wasserdicht verschlossen.
Daraufhin habe ich die Spanten im Motorbereich noch ein wenig mehr ausgeschnitten, um einen Wechsel des Motors zu ermöglichen.
Dann ging es ans Lackieren. Auf der Innen- und Aussenseite mehrmals mit Klarlack angestrichen, um das ganze wasserdicht zu kriegen. Mangels Fachhändler in meiner Umgebung ging ich in den Baumarkt, liess mir einen Holzlack für ein Modellboot empfehlen, doch das sollte sich noch als Fehler herausstellen, mehr dazu später...
Wie beim Vorbild, der Crackerbox des Fricklers habe ich in die vorderen Abteile Syropor eingelegt, sicher ist sicher.
Um alle Komponenten einbauen zu können braucht das Deck natürlich eine Öffnung.
Abgemessen wie gross die wohl etwa sein sollte, zum zweiten Mal tief Luft geholt und ausgeschnitten. (Musste auch dieses Mal beim ersten mal klappen, da ich beim Material etwas knapp kalkuliert hatte und deshalb nicht genug Sperrholz für einen zweiten Versuch gehabt hätte...)
Um den Deckel verschliessen zu können gab es einen Rand (da kommt dann noch eine Dichtung rein) und einen Verschluss (der bekommt irgendwann noch einen schicken Drehknopf)
Nun war es an der Zeit das Deck drauf zu kleben:
Erstes Mal grundiert und angeschliffen:
Nun ging es an die Farben und Muster. Ideensammlung war angesagt und dann übertragen auf die Klebefolie (nix Schneidplotter, alles von Hand, sogar die Kreise, wobei da habe ich ein Kreisschneidemesser )
Nach einigen Schichten konnte man das Ergebnis langsam erahnen:
Tadaa, nachdem die Folie abgezogen war erstrahlte es in voller Pracht:
Als die Farbe komplett durchgetrocknet war kam nochmals eine Schicht Klarlack drauf. Nun stand dem Test im Waschbecken nichts mehr im Weg...
Doch hier nahm das Unheil seinen Lauf. Obwohl der Klarlack und die Farben seit dem letzten Auftrag mehrere Tage Zeit zum austrocknen gehabt hatten begann sich der Lack im Verlauf der halben Stunde im Wasser anzulösen.
Ich nehme an, der Verkäufer, welcher durchaus kompetent gewirkt hatte, hatte mir einen "Spritzwasserfesten" Lack gegeben, doch ein Vollbad hatte er nicht gerne.
Die Enttäuschung war ziemlich gross, doch so kurz vor dem Schluss liess ich mich nicht unterkriegen. Also habe ich den Acryllack so gut es ging weggeschliffen, im Keller gewühlt und noch eine schon lange vergessene Dose Kunstharzlack gefunden.
Auf dem Deckel getestet ob sich die Lacke auch tatsächlich vertragen (dieser wäre einfacher zu flicken gewesen als der Rumpf...). Zu meinem Glück war das kein Problem, also den Rumpf auch damit lackiert.
Zu den Komponenten, Ruderanlage, Showfotos etc. kommt morgen Abend noch ein Nachtrag...
Bis dahin sei so viel verraten: Der Stapellauf ging heute ohne grössere Probleme vonstatten