Carbon Fighter erste Umbau Maßnahmen

Nach dem ganzen schlechten Gerede der Carbon-Fighter Serie muss nun endlich mal ein Schlussstrich unter die Sache gezogen werden. Es ist allen klar, dass er nicht perfekt ist, wenn man ihn auspackt. Nur welches Modell ist das schon. Jeder Hersteller hat seine Problemchen an seinen Produkten.
Bei Reely sind es ein paar mehr als anderswo. Eigentlich heißt RtR nicht Ready to Run, sondern Ready to Repair. Dazu kommt, dass wir nicht Modellshowfahrer, sondern Modellbauer sind und der Verschleiß abhängig davon ist wie man mit den Modellen um geht.
Viele lesen bei den Verkäufern der Carbonserie 30 cm³ und 80Km/h Höchstgeschwindigkeit. In Wahrheit sind es knappe 26 cm³ und bei Originalübersetzung ca. 67 km/h Endgeschwindigkeit. Mit dem Tausch der Zahnräder im Getriebe kann man noch das eine oder andere km/h herausholen, sodass er am Ende wirklich seine ca. 80Km/h erreicht. Dies hängt jedoch zusätzlich noch von der Vergasereinstellung ab.
So, nun aber mal zurück zum eigentlichen Thema
Die Probleme kann man mit geringem Aufwand und ein paar Euros sehr leicht beheben.
Was man unbedingt machen muss/ sollte:
* Schrauben nachziehen und sichern
* Getriebeplatte umbauen
* Diffstifte wechseln
* Gas – und Lenkservo wechseln
* Achsschenkel umbauen/ Radlager wechseln
* Karosserieumbau (nur Carbon Fighter)
* Stoßdämpfer
* Vergaser

Wie kann man die einzelnen „Probleme“ beheben?

Schrauben nachziehen und sichern
Alle Schrauben nachziehen, sagt ja schon alles. Leider sind diese nicht immer richtig fest. Zum Teil sollte man auch mit Schraubensicherung nach helfen. Dies ist zum Beispiel bei den 3 Schrauben, die die Getriebeabdeckung, Getriebeplatte und den Motor verbinden unbedingt notwendig. Denn diese lösen sich aufgrund der Isolationsschicht an der Getriebeabdeckung mit der Zeit, was zum Verlust dieser führen kann. Richtig fest kann man diese nicht ziehen, da es sonst einen permanenten Kraftschluss zwischen Kupplung und Kupplungsglocke gibt. Wenn man die Schrauben trotzdem richtig fest ziehen will, kann man den Kraftschluss umgehen, in dem man zwischen Getriebeplatte und Motor noch jeweils eine zusätzliche Unterlegscheibe macht.
Bevor man jedoch die Schrauben sichert, empfiehlt es sich, die Getriebeplatte auszubauen und anzupassen.

Getriebeplatte umbauen
Das Problem ist, dass die Getriebeplatte zu dicht an der Kupplungsglocke ist, dadurch sehr heiß werden und schmelzen kann. Um das zu verhindern, muss man das Getriebe (inkl. Bremseinheit) ausbauen, das Ritzel auf der Kupplungswelle demontieren, die Kupplungswelle vorsichtig und ohne Gewalt ziehen (kann unter Umständen etwas schwer gehen). Dann das Lager, was zu Kupplungsseite hin in der Getriebeplatte steckt, vorsichtig demontieren. Wenn das alles vorbereitet ist, mit Sandpapier, einer Feile oder Schruppscheibe ca. 1 mm von dem Plastikring wo das Lager drin sitzt wegschleifen. Danach alles zusammen setzen und wieder einbauen. Fertig.

Diffstifte wechseln
Die originalen Diffstifte sind nicht gerade die besten und geben früher oder später den Geist auf. Leider passiert dies oft früher als spät. Deshalb mal bei einschlägigen Auktionshäusern mach 3X32mm DIN – Stiften (gehärtet) schauen und kaufen. 8 Stifte kosten im Schnitt 5 – 6 € inkl. Versand. Wenn diese dann da sind, das Differenzial und der Vorder- und/ oder Hinterachse ausbauen. Dazu ein Rad demontieren, den Stoßdämpfer an der Dampferbrücke und den oberen Querlenker am Achsschenkel abschrauben. Danach alle 7 Schrauben aus dem Diffgehäuse schrauben (2 sind mit Kontermutter auf der Oberseite gesichert) und den oberen Teil des Gehäuses nach oben wegklappen. Dann hat man freie Sicht auf das Diff. Dieses dann herausheben (VORSICHT – die Antriebswellen sind in den Powercaps drin und können rausfallen). Wenn das Diff herausgenommen ist, das Powercap auf der Seite wo das Stirnrad ist abschrauben und das Cap sowie Kugellager abziehen. Darunter verstecken sich 2 Inbusschrauben. Diese rausdrehen und das Stirnrad vorsichtig abziehen. Nun hat man freien Blick auf die Planeten und die Diffstifte (Planeten stecken auf den Diffstiften), die Planeten herausziehen und zur Seite legen (WICHTIG – merken wie die Planeten eingebaut waren).

Dann das Diffgehäuse auf eine feste Unterlage mit einem Loch stellen, wobei der auszubauen Diffstift über dem Loch sein muss. Dann mit einem Hammer und Dorn den Stift vorsichtig aber bestimmt ausschlagen. Wenn alle 4 Stifte raus sind, die neuen wieder einsetzen und alles wieder zusammen setzen.


Gas – und Lenkservo wechseln
Die originalen Servos sind mit Plastikgetriebe und halten daher nur eine kurze Zeit. Daher sollten sie schnellstmöglich gegen Servos mit Metallgetriebe (MG) getauscht werden.
Die Schrauben der Servos in der Radioplatte lösen. Servohorn abschrauben, die Stecker aus dem Empfänger ziehen und den Servo rausnehmen. Neuen Servo reinsetzen, am Empfänger anschließen und Empfänger sowie mit Strom versorgen sowie die Fernsteuerung einschalten, um den jeweiligen Servo in „0“-Stellung zu bringen. Dann Servohorn wieder montieren und Funktion sowie Drehrichtung des Servos durch Betätigen des jeweiligen Bedienhebels testen. Evtl. ist ein Umstellen der Drehrichtung (Reverse) sowie eine Nachjustierung der „0“-Stellung notwendig.

Achsschenkel umbauen
Oftmals hört man, dass die Mitnehmer in den Rädern oder sogar der Achsschenkel wegschmilzt. Dies kommt daher, dass zwischen den Mitnehmern auf der Achse und dem Achsschenkel eine sogenannte Millimeterscheibe ist. Oder der Mitnehmer zu sehr an das Radlager gepresst ist.
Der Aufwand ist sehr gering, um diesem Problem vorzubeugen. Rad demontieren, die beiden Inbusschrauben lösen (VORSICHT – Schrauben sind mit sicherungslack gesichert und Inbus kann leicht überdrehen) und den Mitnehmer abziehen. Die evtl. darunter befindliche Millimeterscheibe herausnehmen und den Mitnehmer mit der Wölbung Richtung Radlager wieder aufsetzten. Mit leichtem!!! Druck den Mitnehmer gegen das Radlager drücken und mit beiden Schrauben wieder sichern. Dabei kann man die Radlager ggf. gegen höherwertige tauschen. Wichtig dabei ist, dass beide Schrauben wieder auf den abgeflachten Stellen auf der Achse sitzen.

Karosserieumbau (nur Carbon Fighter)
Oftmals muss man was unter der Karo (Karosserie) machen, und man kommt nicht richtig ran da diese im weg ist. Jedes Mal den Reso (Abgasanlage) zu demontieren ist mit der Zeit sehr nervig. Daher kommt man früher oder später nicht drumherum, die Karos den Umständen anzupassen.
Dabei gibt es 2 Möglichkeiten

1. Karo in der Mitte vor der Hinterachse durchzuschneiden oder
2. Die Querverbindung komplett herauszuschneiden.

Jeder hat in der Hinsicht seine Art und Weise, das „Problem“ zu lösen. Jedoch erspart die Anpassung der Karo viel Zeit und Nerven. Dazu kommt, dass das durchtrenne der Karo keinerlei negative Folgen auf die Funktion hat.

Stoßdämpfer
Die originalen Stoßdämpfer sind nicht gerade sehr haltbar. Daher empfiehlt es sich, auf welche aus dem Zubehör umzusteigen. Je nach Hersteller und Modell sind die Preise unterschiedlich. Es muss jedoch auf die Länge der einzelnen Dämpfer geachtet werden
Zum Tausch der Dämpfer diese oben an der Dämpferbücke sowie unteren Aufhängung abschrauben (jeweils oben und unten 1 Schraube mit selbst sichernden Muttern befestigt) Dämpfer herausziehen. Den neuen einsetzen und fest schrauben.

Vergaser
Oftmals wird über die Vergaser der Carbonserie geschimpft. Das Problem bei der 1. Auflage der Serie wurden keine oder selten Benzinfilter verbaut. Dies führte sehr oft dazu, dass der Vergaser Dreck aus dem Tank mit angezogen hat und diesen im Laufe der Zeit beschädigte.
Viele bauen sich einen Vergaser der Firma Walbro ein, da es eine Leistungssteigerung geben soll, jedoch werden sie ohne Filter auch beschädigt
Der ganze Umbau dauert mit geübten Händen ca. 1- 1,5 Stunden und beugt viel Ärger vor. Bei entsprechender Pflege des Modells und regelmäßiger Kontrolle wird man bis auf die Schäden, die man selbst durch seine Fahrweise hervorruft, entgegen der weit verbreiteten Gerüchte keine Probleme haben. Die Gerüchte kommen von Leuten, die nicht viel Ahnung haben, irgendwelche teuren Modelle fahren und sich ärgern, dass sie zu viel ausgegeben haben oder einfach nur denken, da es ein Großmodell ist, kann man damit machen, was man will und es geht nichts kaputt. Jedes Modell hat seine Fähigkeiten und Grenzen sowie Vor- und Nachteile. Egal ob günstig oder teuer.