Mal ein kleiner Einstieg in unser heiß geliebtes Thema dem löten/verlöten/verzinen von Kabeln, Kontakten und ähnlichem. Generell ist dieser Post an Anfänger gerichtet die auch mal abseits vom „RTR und Out of the Box denken“ wandeln wollen.
Zuerst einmal stellt sich die Frage: Was braucht man denn so alles?
- Lötkolben min. 50W (ansonsten machts keinen Spaß Kabel >2 mm² zu verzinnen)
- Flussmittel
- Lötzinn
- was scharfes um die Isolierung abzutrennen
- Schrumpfschlauch oder Klebeband
- etwas zum reinigen für die Lötspitze
Lötkolben
Ob es nun wie auf dem Bild eine Lötstation sein muss, sei mal dahingestellt. Ein einfacher Lötkolben reicht vollkommen aus. Was wichtig für einen Lötkolben ist sind die ca. 50W (ob nun 40 oder 60 ist egal) und der Lötkolben sollte ca. 320°C erreichen. Für Platinen sollte der Kolben eine max. Temperatur von 300°C haben, dies ist jedoch erstmal nicht Relevant.
Flussmittel
Einleitend zum Flussmittel ist zu sagen, es bricht unmittelbar vor dem Auftrag des Zinns die Oxidationsschicht auf und schützt die Oberfläche als Flüssigkeit vor der Oxidation bis zum zinnauftrag.
Es gibt verschiedene Arten von Flussmitteln, um unser Werkstück vor weiterer Korrosion zu schützen sollte Kolophonium verwand werden. Lötwasser und auch das beliebte Lötfett hinterlassen lebenslang Rückstände die definitiv zur Korrosion führen. Zudem sind Lötwasser und Lötfett elektrisch leitend. Eine unsichtbare Verbindung zwischen Plus und Minus ist nicht gerade förderlich, um auch Spaß an unserem Hobby zu haben.
Lötzinn
Als Lötzinn verwende ich immernoch gern Legierungen mit Blei-Anteil. Mit den Bleilosen habe ich so meine Probleme, die Lötstellen werden bei mir nicht wirklich toll. Man kann beim Zinn auch unterscheiden zwischen „reinem“ Lötzinn und Lötzinn mit Lotseele. In dieser Seele ist meist Kolophonium. Ein Flussmittel wie zuvor angesprochen.
Bei 70°C fängt die Seele an sich zu verflüssigen und die Oberfläche zu reinigen. Bei ca. 280°C verflüssigt sich unser Zinn.
Ich selbst nutze S-Sn60Pb39Cu1 (60% Zinn, 39% Blei, 1% Kupfer).
Vorgang des Lötens
Nun endlich zu eigentlichen Vorgang des Lötens.
Um den maximal möglichen Querschnitt für unseren begehrten Strom zu erzielen, sollten die Gegenstücke vor dem verlöten verzinnt werden. Ich erhitze gern das Kabel von unten und halte von oben her das Zinn drauf. So kann die Hitze das Kupfer/Silber sehr gut durchdringen und sobald das Zinn flüssig wird hat das Kabel die nötige Temperatur erreicht.
Vorher gebe ich auf die Lötspitze immer noch ein wenig Zinn, damit die Wärme besser an den Draht abgegeben wird.
Sind beide Teile verzinnt reicht es im Normalfall beide Gegenstücke zusammen zu halten und zu erhitzen. Im meinem Fall habe ich ein paar Connectoren verbaut, um möglichst flexibel zu bleiben. Hier musste ich beim verbinden noch mit Zinn nachsetzen.
Damit ihr die maximal mögliche Leistung von eurem Akku abgreifen könnt und die optimalste Power aus eurem Motor rausholt ist es von entscheidender Wichtigkeit den Querschnitt so wenig wie möglich zu reduzieren.
So sieht nun mein Set aus. Aktuell ist einfaches Klebeband um die Connectoren gewickelt. Das mag für eine Zeit gut gehen, jedoch werde ich diesen Mangel schnellstmöglich mit Schrumpfschlauch beheben.
Wenn es Anmerkungen, Kritik, Fragen oder was auch immer gibt gebt laut.