AW: Wenn der Ruhrpott kocht, dann...
Hallo Xtremefunky!
Gerne beantworte ich deine Fragen, doch erlaube mir erst einmal die Gegenfrage, was du mit der Bemerkung bezüglich des Professionalismusses dieses Projektes meintest?
Ist es deiner Meinung nach unprofessionell, amateurhaft, oder gar lächerlich? Mich beschleicht das Gefühl auf den Arm genommen zu werden... ich möchte das nur nicht misverstehen.
Nun bezüglich meiner kurzen Erfahrung im Modellbau kann ich sicherlich behaupten bestenfalls ein Amateur auf diesem Gebiet zu sein, ich möchte ja aber auch nicht an irgendwelchen Wettbewerbsveranstaltungen teilnehmen. Schon gar nicht mit diesem Setup...
Mein projekt stützt sich weitgehend auf Erfahrungen und das Wissen Anderer die so etwas bereits vor mir versucht hatten. Es gibt bereits Modelle die diese Geschwindigkeiten erreichten, daher sind meine Behauptungen bezüglich der angestrebten Geschwindigkeit durchaus berechtigt.
Lass mich das folgendermaßen erklären, dabei stütze ich mich auf folgende Berechnungen.
Die Physiker unter euch werden sicherlich bessere Lösungswege und auch komplexere Formeln kennen, doch erlaubt mir mit meinem begrenzten Physikkenntnissen dennoch einige Berechnungsversuche... auch wenn ihr sicherlich dabei die Augen verdreht.
FALLS ICH IRGENDWO VOLLKOMMEN DANEBEN LIEGEN SOLLTE KORRIGIERT MICH BITTE!!!
Strömungswiderstand
Da beziehe ich mich auf den allgemeinen Luftwiderstandsbeiwert realer Tourenwagen, dieser liegt bei ca. 0,27.
Abschätzbare Höchstgeschwindigkeit
P: Motorleistung [kW]
k: Korrekturfaktor
cW : Luftwiderstandsbeiwert [-]
A : Stirnfläche [m2]
Vmax = 100*[kubikwurzel(P/(k * cW * A))]
Berechnung:
P = 0,930kW@8,4V
k = 17
cW = 0,27
A = 0,03m2
Vmax = 189,02km/h
Zugegeben der Korrekturfaktor bezieht sich auf die fehlenden Variablen zu denen auch eine exaktere, vor allem praxisnähere Berechnung möglich wäre.
Daher messe ich dieser Berechnung nur wenig bei.
Da ich aber nicht zu weit ausholen möchte belassen wir es auf diesen "Annäherungswert".
Nun rechenen wir mal welche Leistung theoretisch benötigt wird um ein Fahrzeug mit 1800g Masse auf 160km/h zu beschleunigen.
Selbstverständlich gehen wir grundsätzlich von einer ebenen Fläche aus.
v = 44,44m/s
m = 1,8kg
A = 0,03m²
cW = 0,27
Pmot = [cW*A*(p/2)*v²+µ*m*g]*v*1,25
Pmot = [0,27*0,03m²*(1,226kg/m³ / 2)*(44,44m/s)²+0,02*1,8kg*9,81m/s²]*44,44m/s*1,25
Pmot = 564,3435W
Jetzt da das gesamte Modell Kugelgelagert ist behaupte ich mal das der Rollwiderstand zu vernachlässigen ist, beträgt der Typische Rollwiderstandskoeffizient pro Kugellager 0,0005–0,001cr...
Mit insgesamt 14 Kugellagern an der Zahl schätze ich das der cr bei ca. 0,014 liegt.
Bei der Bereifung liegt der typische Wert bei Autoreifen (PKW bis 3,5T) auf Asphalt bei 0,01cr. Vier an der Zahl wären 0,04cr.
Ich schätze weitere Reibungsverluste durch die Antriebsriemen 0,02cr ein.
Dabei wären wir bei einem Gesamtreibungsverlustkoeffizienten von ca. 0,08cr.
Fahrzeuggewicht 1800g fahrbereit.
Rollwiderstand Fr = cr * Fn
1 g * 9,81 N/kg = 0,00981 N
Fr = 0,08 * 17,658N
Fr = 1,413N bei ebener Strecke
Daraus resultiert ein fast zu vernachlässigender Wert... deshalb verwende ich diesen auch nicht in meiner Rechnung.
Zum Schluss komme ich zu dem Motor und der Übersetzung...
11600KV bedeutet, dass bei einer Spannung von 7,4V eine maximale drehzahl von 85840U/min bereitstehen, bei einer Getriebeübersetztung von 6,2:1 errechnet sich eine Achsdrehzahl von 13845U/min.
Der Reifendurchmesser beträgt 65mm, der Umfang (Pi*d) beträgt somit 0,204m
Vmax [km/h]= (N * L *60) / 1000
Vmax [km/h]= (13845U/min * 0,204m * 60) / 1000
Vmax = 169,63km/h @ 7,4V
Zu bedenken ist aber, das die max. Zellenspannung bei LiPo Akkus bei 4,2V liegt,
Also liegen anfangs bei voll geladenem Akku bis zu 8,4V an, dies hat sogar noch höhere Drehzahlen zur Folge.
Ausserdem kann ich eine noch längere Übersetzung wählen, da sogar noch grössere Motorritzel verbaut werden können.
Daher ist auch der Motor und die Übersetzung für diese Geschwindigkeiten ausgelegt.
Das Fahrzeug wird selbstverständlich schwer zu kontrollieren sein, deshalb ist die aerodynamische Optimierung meine grösste Herausforderung.
Die empfindlichkeit des Lenkservo wird auf ein minimum herabgesetzt, welcher Wert dieser sein wird... wird sich zeigen.
Letztlich fehlt mir ein vernünftiges Servo... daher bitte ich um Empfehlungen.
Bei den Moosgummireifen handelt es sich um 26mm breite Laufflächen vorne und 30mm breite Laufflächen hinten.
Die Wahl fiel einfach deshalb, da die Vorderachse keine breitern Reifen ohne Modifikationen aufnehmen konnte, ohne dabei den max. Lenkeinschlag zu verringern.
Hinten passten maximal 30mm...
Je breiter die Laufflächen, desto höher die Traktion und Seitenführungskräfte bei Richtungskorrekturen.
Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten.
Gruß
majorsass